Prof. Dr. Otto Rostoski
Der Dresdner Mediziner Rostoski ist eigentlich sehr unbekannt. Trotzdem wurde mindestens 2 Mal vom Präsidenten der Deutschen Diabetes Gesellschaft nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges geehrt: Zum einen in seinem Todesjahr 1962 (10. Januar) und zum anderen 2002 bei der Eröffnungsrede der Jahrestagung in Dresden. Wer war dieser unbekannte Wissenschaftler? In der Uckermark (heute: Welsebruch) aufgewachsen, in Posen – heute Poznan – das Gymnasium abgeschlossen studierte er in Würzburg ab 1892 Humanmedizin Mit 29! beendete er dort seine Habilitation und reiste als Vortragsreisender durch Europa. 1907 kehrte er nach Würzburg zurück und wurde zum Professor der inneren Medizin ernannt. 1910 kam sein Wechsel zur Medizinischen Klinik des Johannstädter Krankenhauses in Dresden, wo er 1923 eine vorbildliche Diabetesambulanz errichtete, die in den 20er Jahren für viel Aufsehen sorgte. 1927 wurde in der Klinik die erste Diabetesstation gegründet. Sein Forschungsgebiet war das Coma diabeticum. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte er sich eigentlich nur noch dem Diabetes widmen und andere Forschungsrichtung, wie beispielsweise dem Lungenkrebs wo ihm sehr viel Ehre zu Teil wurde, niederlegen. Trotzdem wurde er 1954 als 80 jähriger Mann zum Lehrstuhlinhaber für die neue „Carl-Gustav-Carus“-Akademie ausgewählt. Zwei Jahre hielt er diesen verantwortungsvollen Posten und weitere zwei Jahre später zog er sich mit 85 Jahren von seiner ärztlichen Tätigkeit zurück. Sein Schüler Prof. Hans Haller entdeckte das Metabolische Syndrom.
Quelle: Lantsch, Schneider, Gürl: Ein vergessener Diabetologe?. In: subkutan 3/2002, S.27-29