Prof. Dr. Otto Rostoski Diabetologe

Prof. Dr. Otto Rostoski
Der Dresdner Mediziner Rostoski ist eigentlich sehr unbekannt. Trotzdem wurde mindestens 2 Mal vom Präsidenten der Deutschen Diabetes Gesellschaft nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges geehrt: Zum einen in seinem Todesjahr 1962 (10. Januar) und zum anderen 2002 bei der Eröffnungsrede der Jahrestagung in Dresden. Wer war dieser unbekannte Wissenschaftler? In der Uckermark (heute: Welsebruch) aufgewachsen, in Posen – heute Poznan – das Gymnasium abgeschlossen studierte er in Würzburg ab 1892 Humanmedizin Mit 29! beendete er dort seine Habilitation und reiste als Vortragsreisender durch Europa. 1907 kehrte er nach Würzburg zurück und wurde zum Professor der inneren Medizin ernannt. 1910 kam sein Wechsel zur Medizinischen Klinik des Johannstädter Krankenhauses in Dresden, wo er 1923 eine vorbildliche Diabetesambulanz errichtete, die in den 20er Jahren für viel Aufsehen sorgte. 1927 wurde in der Klinik die erste Diabetesstation gegründet. Sein Forschungsgebiet war das Coma diabeticum. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte er sich eigentlich nur noch dem Diabetes widmen und andere Forschungsrichtung, wie beispielsweise dem Lungenkrebs wo ihm sehr viel Ehre zu Teil wurde, niederlegen. Trotzdem wurde er 1954 als 80 jähriger Mann zum Lehrstuhlinhaber für die neue „Carl-Gustav-Carus“-Akademie ausgewählt. Zwei Jahre hielt er diesen verantwortungsvollen Posten und weitere zwei Jahre später zog er sich mit 85 Jahren von seiner ärztlichen Tätigkeit zurück. Sein Schüler Prof. Hans Haller entdeckte das Metabolische Syndrom.

Quelle: Lantsch, Schneider, Gürl: Ein vergessener Diabetologe?. In: subkutan 3/2002, S.27-29

Prof. Karl Stolte „Diabetologe“

Prof. Karl Stolte „Diabetologe“ im dritten Reich und in der frühen EX-DDR 

Geboren 1881 in Straßburg, in der dortigen Universität sein medizinisches Staatsexamen im Jahre 1904 abgelegt, wurde er zum 1. Oktober 1916 als Direktor der Kinderklinik Breslau berufen. Ab 1929 entwickelte Stolte dort sein Konzept zur flexiblen Behandlung von Diabetes bei Kindern unter der Bezeichnung „Freie Diät“. Nach dem Krieg ging die Arbeit in Greifswald weiter, wo er als Direktor der Universitätskinderklinik bis Mitte 1948 arbeitete. Seine letzte Arbeitsstelle war die Uniklinik Rostock, die er bis zu seinem Tode 1951 leitete.

Mit seinem Behandlungskonzept der bedarfsgerechten Insulingebung bei Typ-1-Diabetes hatte er die ICT 50 Jahre vorweggenommen. Da jedoch das medizinische Meinungsbild in der Endokrinologie diese Entwicklung nicht mitmachen wollte, und der zweite Weltkrieg eine größere Publikation nicht erlaubte, blieben seine Erfolge nur auf Breslau, sowie Umgebung beschränkt. In der DDR hatte es dieser herausragende Wissenschaftler und Kliniker ebenfalls nicht einfach. Erst 30 Jahre nach seinem Tod, begann man seine aufgezeigten Therapiemöglichkeiten in der gesamten Republik umzusetzen. Auf der 25. Jahrestagung der DDG 1990 in Düsseldorf wurde zum ersten Mal der „Karl Stolte Preis“ an zwei Ärzten vergeben.

Er behauptete bei der Beschreibung seiner „Freien Diät“: „dass es möglich sein müsste, mit Hilfe des Insulins den Stoffwechsel der Kinder in normale Bahnen verlaufen zu sehen. Das war der Grund, weswegen wir schon bald nach der Einführung des Insulins die Kinder in folgender Weise einstellten. Wir gaben ihnen die Kost, die sie zu Hause hatten, indem wir die Kinder drei Tage nach der Aufnahme sich die Menge der einzelnen Speise frei wählen ließen. […] Zuckerkranke Menschen darf man nicht behandeln wie Versuchstiere, die Tag für Tag eine auf das Gramm vorgeschriebene Nahrungsmenge erhalten“. Als Messkriterium für diese Therapie wurden regelmäßige Uringlukosemessungen unternommen, und die Insulingabe in 3 Injektionen dementsprechend angepasst. Als erster erkannte er einen schwankenden Bedarf an Insulin (Basalinsulin) und versuchte diesen durch fraktionierter Gabe von raschwirkenden Insulin Rechnung zu tragen um einen Stoffwechsel, ähnlich des Nichtdiabetikers zu simulieren. Als 1939 nach Entdeckung des Verzögerungsinsulins, dieses angewandt werden sollte, weigert sich Stolte. „Eine bedarfsorientiere Insulingabe ist nur mit schnellwirkenden Insulin machbar“. In einer Publikation hebt er den Wert des Pankreas in besonderen Maße hervor. Der Pankreas ermögliche es, daß der gesunde Mensch längere Zeit hungern oder sich „überessen“ könnte, ohne eine Unter- bzw. überzuckerung zu bekommen. Dieses dynamische Handeln mit Insulin erklärte er zu seiner Zieltherapie. Gleichfalls kann man ihm hoch anrechnen gegen den Widerstand seiner Kollegen eine Diätunabhängige Therapie für Typ-1-Diabetiker/innen entwickelt zu haben. (Gegensatz Carl von Noorden).

Die Geschichte von mmol pro Liter

Die Geschichte von mmol pro Liter

Im internationalen Rahmen wurde nach dem 2. Weltkrieg ein einheitliches System von Maßeinheiten entwickelt. Die Grundlage bildeten sechs Basiseinheiten: Meter(Länge), Kilogramm (Gewicht), Sekunde (Zeit), Ampere (Stromstärke), Kelvin (Temperatur) und Candela (Lichtstärke). In wieweit dieses Systeme International d’Units (kurz SI) funktioniert sieht man auf der einen Seite an der geringeren Nutzung von Meter in Vergleich zu Meilen oder Fuß und auf der anderen Seite in der Angabe von Celsius, obwohl es Kelvin sein sollte. Das gleiche Schicksal hat auch mmol ereilt, welche 1971 als siebte Einheit hinzukam. So hat sich das SI System trotz WHO Empfehlung in einigen Ländern nur im technischen und wissenschaftlichen Bereich durchgesetzt und konkurriert im Bereich Diabetes in fast jedem Land mit mg/dl. Mmol wurde von dem Turiner Physiker Conte Amadeo Avogadro (1776-1856) eingeführt. In Deutschland kam es durch die Zeit des Kalten Krieges zu der Zweiteilung: Während die ehemalige DDR, genauso wie die Sowjetunion, das SI übernahm, wurde und wird in den alten Bundesländern an der konventionellen Angabe mg/dl festgehalten. Bei Umzügen und Reisen von den alten in die neuen Bundesländer und umgekehrt ist es somit enorm wichtig, dass Sie die Maßeinheiten miterwähnen/-aufschreiben, damit im Notfall keine Verwechslungen passieren (25 mmol/l ist eine hohe Entgleisung mit Ketoazidosegefahr und 25 mg/dl eine schwere Unterzuckerung).

Inhaltliche teilweise Quelle: AccuChek Dialog 3/2005, S.22

Diabetes in der (Ex-)DDR

Diabetes in der (Ex-)DDR

Die oralen Antidiabetika entstanden meist erst nach dem 2. Weltkrieg. Obwohl schon in den 40er Jahren bekannt, wurde auch in der DDR erst in den 50er Jahren die blutzuckersenkende Wirkung der Sufanylharnstoffe untersucht und zur Produktionsreife gebracht. In der chemischen Fabrik von Heyden/Radebeul wurde unter Haack und Carstens die Wirkung der Depot Sulfonamide (CA 1022, Loranil, 1951 synthetisiert) untersucht. So dass, das später unter dem Namen Oranil erscheinende Produkt in den 50er Jahren erprobt werden konnte. Die Flucht von Haack in den Westen war der Startschuss des unter Boehringer/Mannheim veröffentlichte Medikament BZ 55, welches im Westen weiterentwickelt wurde. Doch auch in Dresden ging die Entwicklung weiter. Der Sulfanylharnstoff Tolbutamin, ebenfalls in Ost und West fast zeitgleich entwickelt kam in der DDR unter dem Namen Orabet raus. Doch der fast als Wettstreit zu bezeichnende Forschungsdrang führte zur nächsten Generation von Antidiabetika: Glibenclamid. Dieses fand sich westlich der Mauer in dem Präparat Euglucon und östlich der Grenze als Maninil wieder. Dies war in der DDR auch das letzte orale Antidiabetika welches sich bis zur Wende mit Orabet den „Markt“ teilte, während die westdeutsche Entwicklung noch einige besondere Ableger dessen mit einem besonderen Wirkungsprofil hervorbrachte. Die Produktion an Maninil war trotz steigender Typ-2-Diabetikerzahlen und beginnenden ernsthaften wirtschaftlichen Problemen nie gefährdet: Es wurde sogar zu einem Exportschlager, bspw. in die Sowjetunion oder anderen Ländern.

Wie sah es nun mit den Biguaniden aus, welche heute noch in Form von Metformin ein häufiges Medikament darstellen. Die DDR Forschung setzte jedoch, obwohl Metformin bekannt war, auf Buformin. Dieses wurde bis zur Wende in großen Maßen produziert und dann international bedingt auf Metformin umgestellt.

Die Verschreibung jeglicher Antidiabetika, sei es Insulin oder oraler Natur, durften nur in speziellen Kreis- und Bezirksstellen für Diabetes erfolgen. Dies hatte den Vorteil, dass die Versorgung nur in den Händen ausgebildeter Spezialisten, bspw. in der Diabetesklinik Karlsburg oder bis 1978 in der zentralen Kinderklinik für Diabetes auf Rügen (Garz), lag und die Patienten so weit wie möglich versuchten mit gewichtsreduzierende und diätische Maßnahmen auszukommen. Ein weiterer Vorteil der zentralen spezialisierten Betreuung des Diabetes lag in der genauen – noch heute für Deutschland einmaligen Statistik. So wurden 40% nur mit Diät behandelt, 40% mit oralen Antidiabetika und 20% mit Insulin. Der hohe Anteil der Diätpatienten resultierte aus den systematischen und oft wiederholten flächendeckenden Reihenuntersuchungen, um den Diabetes Typ-2 so früh wie möglich zu entdecken.(1)

Bei Typ-1-Diabetes sah das nicht ganz so rosig aus, da Hilfsmittel eher Mangelware waren als chemische orale Medikamente. Einmalspritzen, Blutzuckermesstreifen und später Pens waren zwar bekannt und wurden auch erforscht, konnten jedoch aufgrund von Produktionsknappheit nicht im ausreichenden Maße hergestellt werden. In den 50er und 60er Jahren wurden viele Typ-1-Diabetiker aufgrund von Insulinknappheit noch mit importierten Insulin aus Dänemark versorgt. Die Kanülen zur Injektion waren oft sehr dick und mussten selbst nachgeschliffen werden. Diese Prozeduren und Probleme waren zwar im Westen ebenfalls bekannt, konnten jedoch in den 80er Jahren abgelegt werden. Stattdessen gab es starre Eß- und Spritzschemata (CT) und strenge Diäten. Blutzuckerteststreifen gab es nur für Kinder, Schwangere und labile Typ-1er. Der Rest musste bis Mitte der 80er Jahre den BZ in der Klinik messen lassen. Nur Harnmesstreifen waren für den Ambulanzen und begrenzt auch zu Hause vorhanden. Weniger schön war gleichfalls die – gleichfalls im Westen spät eingeführte – in der DDR jedoch verbotene Selbsthilfe und der Erfahrungsaustausch. Privates Engagement wurde in den Augen des Ministeriums für Staatssicherheit als immanente Systemkritik gesehen. 1984 wurde ein von den Bezirksdiabetologen eingesetztes „Patientenaktiv“ eingesetzt, welches sich zwei Mal jährlich in Karlsburg traf und Mitspracherecht im Sinne des Patienten erstritt. Westdeutsche Einwegspritzen wurden auf diesem Weg in die DDR importiert.(2)

So läßt sich international zusammenfassen, dass die Versorgung der Diabetiker in der DDR zwar Schwachstellen hatte, im Vergleich jedoch auf gutem Niveau war.

Inhaltliche teilweise Quelle: Diabetes aktuell 3/2004 S.38-30 (Prof. Dr. Waldemar Bruns) (1) u. Diabetiker Ratgeber 4/2007 S.77-82 (2)

Diagnose bei Diabetes mellitus

Diagnose bei Diabetes mellitus
Blutentnahme aus der Armvene
Um Diabetes festzustellen, wird die Messung des Blutzuckers herangezogen. Dabei kann die Messung im venösen Blutplasma (Plasmaglucose) oder Vollblut (Vollblutglucose) erfolgen. Die Angaben im Folgenden beziehen sich auf die Mesung im venösen Plasma.
Die Diagnose Diabetes ist eindeutig, wenn

* der Gelegenheits-Blutzucker 200 mg/dl (11,1 mmol/l) oder mehr beträgt
* der Nüchtern-Blutzucker bei zweimaliger Testung 126 mg/dl (7,0 mmol/l) oder mehr beträgt.

Die Messung des Gelegenheits-Blutzuckers kann zu jeder beliebigen Tageszeit erfolgen, man muss dabei nicht nüchtern sein. Für eine Nüchternuntersuchung sollte der Patient acht Stunden vorher nichts gegessen haben. Die Nüchternblutzuckerwerte werden neuerdings bevorzugt zur Diagnostik herangezogen, weil sie weltweit einfach zu handhaben sind. In jedem Fall sollte die Bestimmung zur Sicherheit wiederholt werden. Die alleinige Urin-Untersuchung auf Glukose ist zur Diagnose eines Diabetes mellitus nicht geeignet. Sind die Messwerte grenzwertig, d.h. liegt der Nüchtern-Blutzucker zwischen 100 und 125 mg/dl, wird als nächster Schritt der so genannte orale Glukosetoleranztest (OGTT) durchgeführt.
Oraler Gluosetoleranztest (OGTT)
Bei diesem Test sollte der Betroffene seit zehn Stunden nüchtern sein und sich zuvor mindestens drei Tage lang kohlenhydratreich ernährt haben. Rauchen ist vor und während des Tests nicht erlaubt und man sollte während des Tests sitzen oder liegen.

Es wird dann eine standardisierte Trinklösung mit 75 g Glucose verabreicht, die innerhalb von 5 Minuten getrunken werden sollte. Zu Beginn und nach 120 Minuten wird Blut abgenommen und der Blutzucker bestimmt.
Die Diagnose Diabetes ist eindeutig, wenn der 2-Stunden Wert 200 mg/dl (11,1 mmol/l) oder mehr beträgt. Liegt der 2-Stunden Wert zwischen 140 und 200 mg/dl (7,8 mmol/l -11,1 mmol/l, venöses Plasma), dann spricht man von einer „Gestörten Glukosetoleranz“.

Verschiedene körperliche Faktoren (Diäten, Herzinfarkt, fieberhafte Infekte, längere Bettruhe) sowie einige Medikamente können den Test stören und zu falschen Blutzuckerwerten führen.
Urin-Untersuchung
Ab einem Blutzuckerwert von ca. 160-180 mg/dl (Nierenschwelle) scheidet die Niere Zucker mit dem Urin aus. Dieser kann mit einem Teststreifen nachgewiesen werden. Bei fortgeschrittener Nierenschädigung kann jedoch die Nierenschwelle erhöht sein, sodass selbst bei sehr hohen Blutzuckerwerten keine Glukose im Urin ausgeschieden wird. Daher ist die Urinuntersuchung zur Diagnose eines Diabetes ungeeignet. Der Nachweis von Azeton im Urin (so genannte „Ketonurie“) kann auf eine bereits eingetretene Stoffwechselentgleisung hinweisen.
Antikörpertest
Mit mittlerweile einfachen Bluttests kann bei Personen mit erhöhtem Risiko für einen Diabetes Typ 1 festgestellt werden, ob verschiedene Antikörper (Inselzellantikörper, Insulinautoantikörper, GAD- und IA2-Antikörper) vorhanden sind. Aufgrund von Anzahl und Konzentration der nachgewiesenen Antikörper kann das Risiko, an einem Typ 1 Diabetes zu erkranken, beurteilt werden. Eine 100%ige Voraussage ist allerdings nicht möglich.

Interessant ist ein solcher Test für Kinder und Geschwister von Typ-1-Diabetikern, aber auch in Fällen, in denen nicht klar ist, ob es sich um einen Diabetes Typ 1 oder Typ 2 handelt. Auch bei dem spät einsetzenden Typ-1-Diabetes bei 50-, 60- und 70-jährigen Menschen kann ein solcher Antikörpertest die Diagnose ermöglichen. In diesem Zusammenhang wird auch von LADA-Diabetes gesprochen, abgeleitet von „Latent Autoimmune Diabetes in the Adult“.

 

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Anzeichen für Diabetes

Typische Symptome bei Diabetes mellitus

Welche Symptome (Krankheitszeichen) bei Diabetes mellitus auftreten, hängt von dem Grad des Insulinmangels und den damit verbundenen Stoffwechselstörungen zusammen.
Die wichtigsten Symptome sind:

* starker Durst
* vermehrtes Wasserlassen
* Müdigkeit und Leistungsabfall
* unerklärbare Gewichtsabnahme
* Heißhunger
* Neigung zu Infektionen
* schlecht heilende Wunden
* Wadenkrämpfe
* Sehstörungen
* Juckreiz
* Potenzstörungen und
* Azetongeruch der Atemluft.

Anfänglich können besonders beim Diabetes Typ 2 die Beschwerden völlig fehlen, sodass die Diagnose oft zufüllig erfolgt. Insgesamt entwickelt sich der Typ-2-Diabetes eher schleichend und nicht selten werden die Symptome übersehen. Bei Diagnose können jedoch schon Folgeschäden an Herz, Nerven, Niere oder Augen vorhanden sein.

Im Gegensatz dazu beginnt der Typ-1-Diabetes meist plötzlich und heftig mit deutlichem Gewichtsverlust, hüufigem Wasserlassen und starkem Durst. Ohne Behandlung kann sich relativ rasch eine Stoffwechselentgleisung bis hin zum diabetischen Koma entwickeln.

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Lanzetten sind sterile Einmalprodukte

Nicht vergessen: Lanzetten sind sterile Einmalprodukte und sollten bei jedem Stechen gewechselt werden!
Zweimal ist einmal zuviel, denn wiederverwendete Lanzetten….

* … werden stumpf und verursachen Schmerzen bei der Blutgewinnung.

* … sind unhygienisch und können Entzündungen oder Infektionen                         hervorrufen.
* … reißen Löcher in die Haut und schädigen das Gewebe.
… verursachen ein verlangsamtes Abheilen der Einstichstellen.

Verlust des Versicherungsschutzes bei Verschweigen einer von Erkrankung

Verlust des Versicherungsschutzes bei Verschweigen einer Diabetes-Erkrankung

Das Oberlandesgericht Koblenz (Az.: 10 U 1733/01) hat entschieden, dass ein Diabetiker seinen Versicherungsschutz verliert, wenn er bei Abschluss einer Lebens- oder Berufsunfähigkeitsversicherung schwere Erkrankungen oder erkennbar chronischen Erkrankungen verschweigt. Es ist dann in der Regel anzunehmen, dass sich der Versicherungsnehmer bewusst ist, dass ihn der Versicherer bei wahrheitsgemäßer Beantwortung nur mit erschwerten Bedingungen oder Leistungsausschlüssen aufnehmen würde.

Fahrerlaubnis bei Diabetes

Beantragt eine an Diabetes mellitus Typ erkrankte Person die Fahrerlaubnis für die Klassen D1, D1E, D und DE, kann es notwendig sein, ein Gutachten einzureichen, das einen Blutzuckerwert von unter 7,5 Prozent belegt. Ansonsten kann der Antrag auf die Fahrerlaubnis abgelehnt werden. Das hat das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen entschieden  (AZ. 7 K 3863/12)

Das Gericht hatte eine Klage auf verschieden Führerscheinklassen abgewiesen.

Eine Eignung sei nur bei guter Einstellung möglich. Der Nachweis einer guten Stoffwechselführung ohne Unterzuckerung muß erbracht werden.

Die D-Klasse ist für das Führen von Bussen notwendig

Quelle  Mobil und Sicher  2/15

Arten und Bedeutung von Diabets

Mit Diabetes mellitus, allgemein als Zuckerkrankheit bekannt, wird medizinisch eine Gruppe von Stoffwechselerkrankungen bezeichnet, die durch einen erhöhten Blutzucker gekennzeichnet ist.

Es werden der Typ 1-Diabetes und der Typ 2-Diabetes unterschieden.

Der Typ 1-Diabetes entsteht meist akut auftretend im Kindes- oder Jugendalter als Folge der Zerstörung der Insulin, Glucagon (und Somatostatin) bildenden Langerhansschen Inseln (inselartig Zellgruppe auf der Bauchspeicheldrüse, griechisch Pankreas), die den Kohlenhydratstoffwechsel steuern.

Als Ursache kommen neben erblichen Faktoren auch Infekte und andere unbekannte Faktoren in Betracht.

1. Der Typ 2-Diabetes entwickelt sich langsam als Folge zunehmender Unempfindlichkeit der Zellen gegenüber dem Insulin. Da dieser Diabetes-Typ generell ab dem etwa 40. Lebensjahr auftritt wird er auch als Erwachsenen- oder Altersdiabetes bezeichnet. Sowohl eine ungesunde Nahrungsaufnahme als auch Übergewicht und Bewegungsmangel lösen bei Vorliegen einer genetischen Veranlagung dieses Krankheitsbild aus und es sind immer öfter jüngere Personen bis hin zu Kindern betroffen.

Die Klassifikation des Diabetes mellitus erfolgt seit 1998 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und seit 2000 von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft e.V. (DDG) nach folgendem Schema:

I. Typ 1 Diabetes

Typ 1A Immunologisch vermittelte Form

Typ 1B Idiopathische Form (ohne erkennbare Ursache) In Europa seltene Form

1. Typ 1 Diabetes wird meistens im Kindes- Jugend- oder jungem Erwachsenenalter erkennbar.

2. Beginnt meist mit plötzlich einsetzenden Beschwerden und Symptomen.

3. Typische Symptome: Müdigkeit, Gewichtsverlust, gesteigertes Durstgefühl, vermehrte

4. Ausgeprägte Ketoseneigung (Acetonausscheidung im Urin).

5. Vermindertete bis fehlende Insulinsekretion (Insulinausschüttung).

6. Keine oder nur geringe Insulinresistenz (Insulinunempfindlichkeit).

7. Famili?re H?ufung gering. Bei eineiigen Zwillingen 30-50 %..

8. HLA-Assoziation vorhanden (HLA = Human Leukocyte Antigen).

9. Diabetesassoziierte Antikörper: ca. 90-95 % bei Manifestation.
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10. Labiler Stoffwechsel.

11. Ansprechen auf Ä-zytotrope Antidiabetika meist fehlend.

12. Insulintherapie erforderlich

II. Typ 2 Diabetes

1. Typ 2 Diabetes tritt bevorzugt im mittleren bis höheren Erwachsenenalter (Altersdiabetes) auf.

2. Beginnt meist schleichend.

3. Tritt meistens ohne Beschwerden auf.

4. Fehlende oder nur geringe Ketoseneigung (Acetonausscheidung im Urin).

5. Subnormale bis hohe Insulinsekretion (Insulinausschüttung). Qualitativ immer gestört.

6. Oft ausgeprägte Insulinresistenz (Insulinunempfindlichkeit).

7. Familiäre Häufung typisch. Bei eineiigen Zwillingen über 90 %.

8. HLA-Assoziation nicht vorhanden (HLA = Human Leukocyte Antigen).

9. Diabetesassoziierte Antikörper: keine.

10. Stabiler Stoffwechsel.

11. Ansprechen auf Ä-zytotrope Antidiabetika zunächst meist gut.

12. Insulintherapie meist erst nach jahrelangem Verlauf der Erkrankung mit Nachlassen der Insulinsekretion.

III. Andere spezifische Diabetes-Typen

A Genetische Defekte der B-Zell-Funktion

B Genetische Defekte der Insulinwirkung

C Erkrankungen des exokrinen Pankreas (Bauchspeicheldrüse)

D Endokrinopathien (hormonelle Störungen)

E Medikamenten- oder chemikalienindiziert

F Infektionen

G Seltene Formen des immunvermittelten Diabetes

H Andere, gelegentlich mit Diabetes assoziierte genetische Syndrome

IV. Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes. Tritt in 1-5 % aller Schwangerschaften auf)